Am Ende der Fressphase sind die Seidenraupen „spinnreif“: 17% ihres Körpergewichts entfallen nun auf das angesammelte Seidensekret.
Wo und wie daraus der Seidenfaden entsteht, wird auf Briefmarken nicht gezeigt; diese Fragen lassen sich nur mit dem Mikroskop klären:
Aus der Spinnwarze an der Unterlippe wird das Seidensekret ausgepresst. An der Luft erstarrt es schnell zum festen 0,02 mm dicken Seidenfaden. Er besteht aus zwei zentralen Fibroin-Strängen, umhüllt von Sericin, dem wasserlöslichen Seidenleim.
Innerhalb eines lockeren Haltegespinstes (Flockseide) fertigt die Raupe dann in ununterbrochener dreitägiger Arbeit durch Aneinanderlegen 8-formiger Schlingen um sich herum den nur 4 cm langen Kokon. Drei weitere Tage benötigt die Raupe zur inneren Umgestaltung; dann streift sie die Haut nach unten ab, und es erscheint die Puppe.